Es waren wieder mehr als 20 Kids zwischen 6 und 14 Jahren, die der TV Bierbach zum diesjährigen Sommerzeltlager der Saarländischen Turnerjugend Anfang Juli im schönen Britten bei Losheim mitnehmen konnte.
Das Ferienlager stand dieses Jahr unter dem Motto „Krimi“, so dass – noch mehr als sonst – für Spannung gesorgt war. Die erste spannende Frage war die nach dem Wetter. Als die vier erwachsenen Betreuer (Susanne und Axel Spangenberg, Denise Marx, Andreas Abecker) und die beiden Hilfsbetreuerinnen (Nina Spangenberg, Vivian Haacke) einen Tag vor den Kindern am Zeltplatz anreisten, war ekliges, kühl-nasses Nieselregenwetter zu verzeichnen, so dass der Aufbau nicht wirklich Spaß machte.
So musste der erste gemeinsame Lagerabend mit etwa 150 Kindern aus allen Teilen des Saarlands wetterbedingt im großen Aufenthaltszelt statt am Lagerfeuer stattfinden.
Tag 2 war kaum besser. Bei Nieselregen und wechselhafter Witterung fand das Programm überwiegend in der Turnhalle (Hip-Hop Workshop, Turnen, Fußball) und in den Zelten (Kartenspiele, Bastel-Workshops) statt. Einige Kids erforschten unter kundiger Anleitung als Walddetektive die Natur. Einige gingen sogar freiwillig zum Duschen, um sich etwas aufzuwärmen. Am Abend wurde im großen Zelt mit großem High-Tech Aufwand ein Quiz zum Thema Krimi und Geheimagenten im Stil von „1, 2 oder 3“ inszeniert.
Ab Tag 3 besserte sich dann das Wetter langsam von trüb-bedeckt zu sonnig-heiß. Nach dem Frühsport mit 165 Teilnehmern bei Gymnastik und Hip-Hop Tanz konnte man die Bastel- und Spiel-Angebote schon zunehmend ins Freie verlagern. In der Halle wurde noch Bogenschießen geübt. Am Nachmittag dann das erste Highlight zum Motto Krimi. Vier echte Polizisten, darunter zwei von der Tatortbereitschaft der saarländischen Kriminalpolizei, spielten mit den Kindern und einem „fast echten“ Verbrecher die Tatortermittlung bei einem Einbruch durch. Die Kinder lernten die Methoden und Werkzeuge der Spurensicherung kennen, durften selber Fußabdrücke ausgießen und Fingerabdrücke abnehmen. Am Ende wurde der Bösewicht natürlich auch gefasst! Stilecht endete dieser Krimi-Tag mit dem beliebten Kasino-Abend unter dem Motto „James Bond“.
Hurra! Tag 4 begann trocken und warm, so dass wir erstmals in diesem Jahr zum Losheimer Stausee zum Schwimmen, Planschen und Sonnen fahren konnten. Nachdem wir also tagsüber etwas Sonne getankt hatten, konnte man am Abend gut gelaunt die schaurige Geisterwanderung durch den stockdunklen Wald antreten. Auch wenn die Strecke tatsächlich immer nur etwa 45 Minuten lang ist, zieht sich die Zeit doch endlos, wenn man jede Sekunde fürchten muss, von einer wilden Horde böser Geister erschreckt zu werden, die unvermittelt mit Riesenkrach aus dem Gebüsch springen. Aber auch diese Herausforderung wurde gemeistert.
Am nächsten Tag ging es nochmal an den Stausee. Diesmal zu Fuß, als Wanderung durch den Losheimer Wald, mit kleiner Querfeldein-Einlage, um die Geländegängigkeit der Kinder am Steilhang etwas zu testen. Nach der Mittagspause mit wunderbarer Abkühlung an der Losheimer Kneipp-Anlage war der See erreicht. Der Nachmittag war dem Schwimmen im See, dem tollen Wasserspielplatz und dem Tretbootfahren gewidmet. Abends gab es dann für Tanzwütige und Zappelwillige die große Zeltlager-Disco.
Tags darauf war es dann schon so heiß, dass zur allgemeinen Abkühlung ein großes Schwimmbecken im Lager aufgebaut wurde. Außerdem konnte man basteln, insbesondere mit Batik-Farben T-Shirts färben, und es wurde für das Mehrgenerationenfest geübt. Bei diesem Nachmittag erhielt das Zeltlager Besuch von den Bewohnern des nahe gelegenen Wohnstifts Myosotis und jeder Verein durfte eine selbst gestaltete Show-Nummer vorführen. Wie es schon eine kleine Tradition ist, studierten die Bierbacher eine von den älteren Kids selbst choreographierte gemischte Tanz- und Gymnastikvorführung ein. Alles klappte super, mit dem Salto rückwärts von Michelle Spangenberg als Höhepunkt. Der Applaus des Publikums war uns gewiss. Auch die anderen Vereine lieferten abwechslungsreiche und lustige Beiträge, z.B. Tänze, ein Theaterstück, Pantomime und Bewegungsspiele zu Gesang. Der Tagesausklang fand dann stimmungsvoll am Lagerfeuer mit Gesang und Mitmachliedern statt.
Die Nacht lieferte dann noch etwas Spannung, wo wir es nicht erwartet hatten. Kurz nach dem Schlafengehen informierte uns die Feuerwehr, dass die amtliche Unwetterwarnung verschärft worden war. Einige Zeit war nicht klar, ob der Sturm kommt oder vorbeizieht, dann ging es auf einmal sehr schnell. Mit der ersten großen Bö war klar, dass dieser Sturm nicht von schlechten Eltern war. Wir waren noch dabei, Material und Zelte zu sichern, als der Wind mit einem einzigen Schlag unsere zwei Sonnenschutz-Pavillons zu Sperrmüll verwandelte. Im einsetzenden Regen und bei starkem Wind wurden die gerade eingeschlafenen Kinder mit ihren Schlafsäcken in die nahe gelegene Turnhalle umgesiedelt. Auch das behelfsmäßige Lager in der Turnhalle mit 150 Mit-Bewohnern konnte gerade die Kleinsten nicht davon abhalten, ihren Schlaf unerschütterlich fortzusetzen. Und nach einer guten Stunde war der Spuk dann auch vorbei und man konnte für den Rest der Nacht wieder in die Zelte umziehen.
Aus naheliegenden Gründen durften die Jungs und Mädels am nächsten Tag etwas länger schlafen als sonst. Schon war die Woche fast vorbei. Der letzte ganze Zeltlagertag wurde gemütlich angegangen. Es gab noch eine Chaos-Rallye – ein zeltlager-typisches Spiel, das zu chaotisch ist,um es hier zu beschreiben. Das muss man einfach einmal mitmachen. Als traditioneller Ausklang fand dann am Freitagabend die Lagertaufe statt, bei der alle noch einmal die ganze Lager-Woche Revue passieren ließen. Besonders (lieb oder böse) aufgefallene Teilnehmer wurden getauft und im Lager in heißer Liebe entbrannte Paare wurden verheiratet.
So endete dann das Zeltlager Britten im Jahr 2017 wie jedes Jahr sehr lustig – und etwas melancholisch, weil es schon wieder so schnell vorbei war.
Aber wir sehen uns ja alle – hoffentlich – im Zeltlager Britten 1 im Jahr 2018 wieder, oder?
Vielen Dank an alle Teilnehmer sowie an die Betreuer, die Hilfsbetreuerinnen und das große Lager-Team (Küche und Programm) der Saarländischen Turnerjugend, die alle für dieses Freizeitangebot eine Woche Urlaub investiert haben!
(Text: Andreas Abecker; Fotos: Susanne Spangenberg, Nina Spangenberg, Andreas Abecker, Fabian Magic Theobald)